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Einfahren des Motors...

Einfahren - ja oder nein ?!

“ Ist Einfahren von Motorradmotoren noch zeitgemäß ? “ fragt die Zeitschrift MOTORRAD NEWS in ihrer Ausgabe 6/2001 und hat deshalb bei führenden Motorradherstellern nachgefragt. Diese waren sich in diesem Punkt überraschend einig. BMW, Honda, Suzuki, Yamaha u.a. halten das Einfahren auch bei modernen Motoren noch für einen wichtigen Punkt, der die Lebensdauer und die Leistungsfähigkeit maßgeblich beeinflussen kann. Der Einlaufvorgang der Kolbenringe auf der Zylinderlaufbahn ist wichtig und vielfach ausschlaggebend für die Höhe des späteren Ölverbrauchs. Auch die Zahnräder des Getriebes müssen zur Erzielung eines Glättungseffektes der bearbeiteten Zahnflanken einlaufen. Als häufigste Schäden, die bei nicht vorschriftsmäßigem Einfahren auftreten, werden vorzeitiger Verschleiß der beweglichen Teile, überhöhter Ölverbrauch, Leistungsmangel und Kompressionsverlust genannt. Die Hersteller weisen überwiegend daraufhin, daß die Einfahrbestimmungen in den Fahrerhandbüchern als Vorschriften und nicht als Empfehlungen zu verstehen sind.Der aufführliche Bericht kann in der Zeitschrift MOTORRAD NEWS 6/2001 nachgelesen werden.

Diese Hinweise dürften m.E. auch auf die Motoren heutiger Motorroller zu übertragen sein. Die häufig in Newsgroups bezüglich des Einfahrens vertretene gegenteilige Auffassung erscheint in diesem Zusammenhang als nicht haltbar.


Auch heute ist es also wichtig das man ein Fahrzeug, gleich welcher Bauart, richtig einfährt. Egal, ob es sich dabei um einen Sportwagen oder einen 50er Roller handelt.
Es wird häufig vergessen das alle Teile eines Kfz zunächst eine Zeit benötigen um sich einzulaufen. Alle Teile wie z.B. auch die Bremsbeläge,Lager und Reifen brauchen ein paar Kilometer. Bei Reifen und Zahnriemen kann aus der Fertigung noch ein dünner Silikonbelag vorhanden sein, der erst "abgefahren" werden muss.

Auch das Öl ist wichtig, auf den ersten Km wenn sich Kolben und Zylinder einlaufen hat man Metallabrieb im Öl. Auch ein Grund warum der erste Ölwechsel nach z.B. 500 km gemacht werden soll und nicht erst nach 10.000 ( bei Viertaktern ).
Deshalb wird u. a. auch bei uns nach 500 Km das ÖL im Getriebe gewechselt.
Diese Öle haben spezielle Additive ( z.B. Molybdän ) um das Einlaufen zu erleichtern und den Metallabrieb abzuführen.

Einfahroele - mal im Fachchinesich
Schmieroele/Mineralöle zum Einlaufen neuer Maschinen, Motoren usw., sind dazu da um möglichst kontrolliert durch die chem.-physik.-Vorgänge die Rauhigkeits-spitzen zu glätten bzw. einzuebnen, damit ein grösserer Traganteil der aufeinandergleitenden Flächen erreicht wird.

Füllt man bei einem neuen Motor gleich zu Anfang ein Öl höchster Druckfestigkeit ein (z. B. Synthetik-Öl), so unterbleibt die motoreigene Feinstbearbeitung, was durch Verglasungen der Rauhigkeitsspitzen sogar nachteilige Folgen haben kann.

Einfahröle werden im Motorbereich heute wegen der Hohen Fertigungstoleranzen und der besseren Materialien kaum noch verwendet. Man nimmt einfach gutes Mineralöl um diese Eigenschaften herzustellen.
Später wird dann ein Synthetisches Öl verwandt.
Hierzu muß man sagen das auch vermeintlich Mineralische Öle heutzutage einen hohen "künstlichen" Anteil haben.

Mineralöle werden durch Destillation (Die Trennung eines Stoffgemisches durch Verdampfen und anschließendes Kondensieren. Durch Destillation können Stoffe mit unterschiedlichen Siedetemperaturen getrennt werden.) von Erdöl, genau wie Kraftstoff, hergestellt.
Erdöl enstand aus abgestorbener Biomasse vor Millionen von Jahren unter anderm durch Druck, ohne Sauerstoff lebende Bakterien und so weiter.

Trotzdem sich Öl im Motor befindet um eben den Verschleiß zu mindern, mindert es eben nur den Verschleiß.
Toller Satzbau !
Sonst würde ein Motor ja nie kaputt gehen. Man spricht dabei auch von "nasser Reibung", früher wurden nur reine Mineralöle verwand und man musste oft das Öl wechseln.
Was noch dazu kommt sind Ölverdünnung durch Kraftstoffrückstände und Feuchtigkeit, Ruß und eben der Metallabrieb von Zylinder/Kolben, Lagern und der Abrieb in der Ölpumpe.
Das alles wird problematisch wenn man immer nur Kurzstrecken fährt. Das Öl wird nicht richtig warm ( auch beim Zweitakter ) gelangt schwerer an die Schmierstellen und kann Verunreinigungen nicht so gut zum Filter ( Viertakter )bringen. Auch werden diese nicht so gut verbrannt wenn sie sich im Verbrennungsraum befinden.

Mal zum eigentlichen Thema : Beim Starten des Motors und im kalten Zustand kann das Öl noch nicht so gut an die Schmierstellen gelangen, dass heißt in dem Fall werden die verschiedenen Pumkte im Motor nur durch die Ölrückstände und Notlaufeigenschaften der Metalle "geschmiert".
Auch deshalb sollte man immer erst einmal "Warmfahren".

Das Einfahren geschieht also durch den gewollten anfänglichen Abrieb der Teile bei neuen oder überholten Motoren.
Das muß auch so sein, eben durch diesen Abrieb laufen sich die Teile an den Berührungspunkten aufeinander ein.
Zahnräder z.B. müssen sich berühren sonst hat man keine Kraftübertragung. Zwischen den Teilen befindet sich im Idealfall aber immer ein minimaler Ölfilm der nach dem Einlaufen einen zu direkten Kontakt verhindern soll.
Das Öl muss dabei einen enormen Druck aushalten, da früher öfter Öl gewechselt wurde und die Motoren wesentlich geringere Drehzahlen hatten war das kein Problem.
Ich kann mich gut erinnern das man sogar bei älteren Motoren den Metallabrieb zwischen den Fingern fühlen konnte. Aus dem Grund haben die Hersteller auch Magnete in die Ölwannen gebaut oder die Ölablassschraube ist Magnetisch.
Bei neuen Motoren ist die Drehzahl höher und man ist dehalb irgendwann dazu übergegangen den Ölen Additive beizumischen um eine höhere Druck und Verschleißfestigkeit zu erreichen.
Mittlerweile werden deshalb wegen der noch besseren Eigenschaften auch Teil oder Vollsynthetische Öle verwand.

Natürlich : Es ist nicht unbedingt notwendig Vollsynthetisches Öl zu fahren. Ein gutes Mineralisches oder Halbsynthetisches reicht aus. Bei älteren Fahrzeugen kann das sogar schaden.
In unserem Fall : Ich fahre weit über 1000 KM mit einem Liter Öl, Synthetiköl verbrennt besser und bei der Kilometerleistung sind mir die paar Teuro egal, ich nehme das Beste was ich bekommen kann. ( Ich fahre mit Bel-Ray SI7 mittlerweile über 15700 Km. )

Denis

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